Ursprung

Der Ursprung des Begriffs: Malort bezieht sich auf die Arbeit und die Erfahrungen Arno Sterns. Vor etwa 60 Jahren, nach dem zweiten Weltkrieg betreute er Kinder in einem Heim für Kriegswaisen.

Es gab kaum Materialien. Relativ bald jedoch, so schilderte er im Seminar, gab es Farben. Zu beobachten war, dass die Kinder leidenschaftlich gerne malten. Zudem vertiefte sich bei A. Stern der Eindruck, dass das Malen, auch „Malspiel“ genannt, möglichst ungestört vonstatten gehen will.

Keine Techniken wurden und werden vermittelt. Die Bilder sind nicht, wie Kunst, an Adressaten gerichtet, sondern Darstellung inneren Ausdruckswillens. Die Atmosphäre, zunehmend besseres Material, nicht beurteilt zu werden, um keine Hemmungen entstehen zu lassen und ein geschützter Raum waren und sind wichtig.

Weil A. Stern für zwei Kinder mehr Platz benötigte, stellte er mit zwei Staffeleien das Fenster des Malraums zu, um mehr Malfläche zu gewinnen. Er entdeckte, dass die Atmosphäre noch geschützter wurde und nahm diesen Umstand in sein Konzept auf.

Die Bilder wurden nicht beurteilt, Erwachsene gesellten sich in die Kurse A. Sterns hinzu und fanden für sich die Vorteile des freien Ausdrucks heraus. Kinder ab zwei Jahren beherrschten mit Stolz die einfachen Regeln des Umgangs mit den Pinseln, den Farben und dem Palettentisch. Die Altersmischung von jung bis alt zeigte sich als hilfreich, da sie konkurrieren Gefühlen entgegensteht. Die Malenden vergleichen sich und ihre Ergebnisse weniger miteinander, als das in altershomogenen Gruppen wie in Kindergärten oder Schulen der Fall ist.

malspiel

Kurzbiografie Arno Sterns:

Mit 22 Jahren nahm er 1946 eine Stelle in einem Heim für Kriegswaisen in einem Pariser Vorort an. Er sollte die Kinder beschäftigen. Er ließ sie malen und begriff sofort die Wichtigkeit dieses Spieles, vorausgesetzt, dass es unter geeigneten Bedingungen geschieht. Er erfand dafür eine besondere Einrichtung, die bis zum heutigen Tage weiter besteht: den Malort, mit den schützenden Wänden und dem Palettentisch.

In den 50er Jahren richtete Arno Stern im damals berühmten Pariser Viertel von Saint-Germain-des-Prés ein Malatelier für Kinder ein, das großes Aufsehen erregte und 33 Jahre lang am gleichen Ort unter dem Namen „Académie du Jeudi“ bestand. Dann verlegte er es in ein noch zentraleres Viertel, in die Nähe der Madeleine, und gab ihm den Namen Closlieu. Als deutsche Bezeichnung dafür schuf er die Bennennung Malort.

Sozusagen alle Medien haben derzeit von der originellen Einrichtung Arno Sterns berichtet. Nicht nur in französischen Zeitungen und Zeitschriften, sondern auch in Publikationen in vielen anderen Ländern sind Artikel, Reportagen, Interviews über seine Arbeit sowie Aufsätze von ihm selbst erschienen.

Arno Stern wurde als Experte der UNESCO zum ersten internationalen Kongress über Kunsterziehung in Bristol delegiert. Er nahm in der Folge an zahlreichen Symposien teil und gastierte als Referent in vielen Universitäten, Museen, Bildungs- und Ausbildungsstätten.

Er wurde beauftragt, in zwei bedeutenden Pariser Spitälern Ateliers einzurichten, und arbeitete lange Zeit mit psychisch kranken Kindern und Erwachsenen. Von Arno Stern ausgebildete Mitarbeiter führten diese Arbeit auch in Schulen, Pflegeheime, Kulturzentren ein.

10 Jahre lang leitete er eine Ausbildungsstätte (EPREC) in Räumlichkeiten, die ihm die Pariser Stadtverwaltung zur Verfügung stellte. Er nahm dort Studierende aus vielen Ländern auf.

Regelmäßig finden in verschiedenen Ländern Einführungsseminare und gründliche Ausbildungskurse statt. So hat Arno Stern im Laufe der letzten 30 Jahre Hunderte von Malortbetreuern herangebildet.

Im Malort begann schon frühzeitig die einzigartige Forschungsarbeit von Arno Stern. Aufschlussreiche Erfahrungen machte er während seiner Aufenthalte in Mauretanien, Peru, Niger, Mexiko, Afghanistan, Äthiopien, Guatemala, Neu-Guinea.

Er gründete ein neues Forschungsgebiet und gab ihm 1987 einen geeigneten Rahmen, das I.R.S.E. (Institut de Recherche en Sémiologie de l’Expression – Forschungsinstitut für Ausdruckssemiologie).

Arno Sterns Entdeckungen weisen auf eine natürliche Äußerung hin, der Jahrzehntelang ein allgemeines Missverständnis schadete und die in keinem Erziehungskonzept gefördert wurde. Arno Sterns Bestreben ist es, die Eigenart und die Auswirkungen dieser lebenswichtigen Äußerung bekannt zu machen, damit sie in ihrer Echtheit weiter bestehen kann. Er ruft dazu auf, unerprobte, natürliche Fähigkeiten des Menschen zu retten.

Quelle: http://www.arnostern.com/de/biographie_d.htm

Weitere Informationen unter: http://www.arnostern.com